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Colmar - Sport und Eleganz - Technik und Leidenschaft

Colmar-Firmenchef Mario Colombo erinnert sich:

„Die Entstehung unseres Unternehmens ist der Intuition meiner Großeltern väterlicherseits, Mario und Irma, zu verdanken: Im Jahr 1923 beschlossen sie, ihre Lebensplanung zu ändern und gaben ihre feste Anstellung für die faszinierende Welt eines persönlichen Unternehmens auf.
Sie gründeten die Manifattura Mario Colombo mit der Absicht, Gamaschen und Herrenhüte herzustellen, die damals sehr gefragt waren und auf die sich die Industrie in Monza spezialisiert hatte.
So begann vor mehr als 90 Jahren die sogenannte „propiaggia“ von Chigneu: Dies war der Spitzname meines Großvaters, der im Dialekt „Monzas Keil“ bedeutet und auf jenen Holzkeil anspielt, der verwendet wurde, um die weniger kompakten Filzkegel zu schneiden, die für die Herstellung von Gamaschen bestimmt waren.

Der Name COLMAR wurde gewählt, nachdem Großvater Mario mit einigen Freunden Überlegungen zum Markennamen anstellte und einige Vorschläge auf ein Päckchen Zigaretten schrieb. Am Ende entschied man sich für das Akronym aus den ersten drei Buchstaben von Nachname und Vorname.
Von 1923 bis 1936 verzeichnete unser Unternehmen ein kontinuierliches Wachstum, bis es schließlich Hunderte von Beschäftigten zählte. Dem Unternehmen gelang es auch, die 1929 hereinbrechende Weltwirtschaftskrise zu überwinden, zumal unsere Kundschaft vor allem im Ausland, wie in Persien und Ägypten, wuchs.
Die kolonialen Ambitionen des faschistischen Regimes führten Italien in den Äthiopien-Krieg. Die daraufhin vom Völkerbund beschlossenen Sanktionen untersagten praktisch den Export und vor allem die Möglichkeit, Außenstände im Ausland einzufordern.
Das Unternehmen durchlebte eine schwere Krise, in der der Cousin Edoardo Sala, Leiter der Baumwollspinnerei Cotonificio Fossati Bellani, zu Hilfe kam: Er schlug vor, unsere Produktion von Hüten auf Arbeitskleidung umzustellen und dazu eine Baumwolle zu verwenden, die vom Cotonificio unter dem Namen „Massaua 10“ erfolgreich hergestellt wurde.
Der zweite Weltkrieg brach aus und im Jahr 1943 erlitt mein Großvater eine Lähmung.
Im Februar des folgenden Jahres starb Mario Colombo an den Folgen eines chirurgischen Eingriffs und überließ Irma die Aufgabe, das Unternehmen durch die Kriegswirren zu führen.
Bei Kriegsende gab es zwar unser Unternehmen noch, aber keine Betriebe mehr, die Arbeitskleidung benötigten. Zum Glück gewann Colmar die Ausschreibung für die Lieferung von Tropenuniformen für die Französische Fremdenlegion: In vielen Häusern Monzas rasselten die Nähmaschinen, um uns dabei zu unterstützen, die angefragten Liefermengen zu erreichen. Außerdem wurde begonnen, Overalls für einige Erdölgesellschaften herzustellen, die Tankstellen in ganz Italien eröffneten.
Inzwischen waren Giancarlo und Angelo in das Unternehmen eingetreten und der Ruf der Berge wurde immer stärker. 1947 wurde Gian Vittorio Fossati Bellani technischer Leiter der Skinationalmannschaft und infolgedessen bot sich uns die Möglichkeit, die Mannschaft mit technischer Ausrüstung auszustatten: 1948 begann unsere Zusammenarbeit mit dem Italienischen Wintersportverband FISI (Federazione Italiana Sport Invernali), die bis 1992 andauern sollte.
In diesen Jahren entstand der Urtyp aller Anoraks, der „Olimpionica“, hergestellt aus wasserdichtem Popeline mit großer Tasche und Gürteltasche, weiten Ärmeln und Kapuze.
Zeno Colò war für unseren endgültigen Sprung in die Welt der technischen Skibekleidung von entscheidender Bedeutung. Mit seinem Wunsch nach einem aerodynamischen Kleidungsstück veranlasste er uns, die sogenannte Colmar- „Guaina”, einen Skijacke, zu entwickeln, die mehr als zehn Jahre lang unser Glanzstück war.
Im Dezember 1973 debütierte ich in Val d’Isère als Promoter der Marke Colmar beim Weltcup und es begann eine große Freundschaft mit Champions wie Piero Gros und Paolo De Chiesa, die uns noch heute erlaubt, uns für Skiwettkämpfe und Golfturniere zu begeistern.
1985 wurde die Alpine Skiweltmeisterschaft an Bormio vergeben. Wir beschlossen natürlich sofort, einer der Hauptsponsoren zu werden und dem Ereignis eine besondere Jacke zu widmen. Die Jacke Bormio aus wasserdichtem Baumwoll-/Polyamidgewebe mit vollkommen herausnehmbarem Innenfutter aus Gänsedaunen bleibt eines meiner Lieblingsprodukte.
Im Jahr 1987 begann der große Erfolg von Slalom-Ass Alberto Tomba, genannt „la Bomba“ – und wir erlebten einen Verkaufsboom.
1990 bestätigte sich auch das außerordentliche Talent von Deborah Compagnoni und für uns wurde das Sponsoring der Ski-Nationalmannschaft zum Mittelpunkt unserer Kommunikations- und Marketingaktivitäten.
Im Sommer 1992, als sich bereits zehntausende Replica von Kleidungsstücken der Nationalmannschaft in Produktion befanden, endete unsere über Jahrzehnte andauernde Zusammenarbeit mit dem Italienischen Wintersportverband ganz plötzlich und unerwartet. Für das Unternehmen bedeutete dies eine harte wirtschaftliche Einbuße sowie einen großen Verlust von Image und Glaubwürdigkeit in der Welt der Sportartikel.
Wir krempelten jedoch sofort die Ärmel hoch und begannen ab 1993, in die Weltcuprennen zu investieren, indem wir Rechte auf Startnummern, Starthäuser, Zielbereiche und Banner entlang der Piste erwarben, so eine gute Visibilität erreichten und damit die weltweite Bekanntheit unserer Marke erneut bestätigen konnten.
Das neue Jahrtausend stellte uns vor große Herausforderungen: Neue Marken, die unsere direkten Konkurrenten waren, große Sportartikelhersteller, die immer noch größer wurden und enorme Marketingmöglichkeiten besaßen sowie internationale Ketten, die Skaleneffekte wesentlich besser nutzen konnten als unser Unternehmen, das mit dem Gebiet und den Familienursprüngen verwachsen ist.
All diese Herausforderungen dienten uns als Ansporn und eingedenk unserer Geschichte und der Leidenschaft, die uns mit der Sportwelt verbindet, setzten wir unsere Tätigkeiten auf dem Gebiet des Skisports erfolgreich fort
Vor allem haben wir die Sponsorschaft der Nationalmannschaften wieder übernommen und in den vergangenen Jahren zu den Erfolgen von Ivica Kostelic beigetragen. Seit 2011 sind wir offizieller Lieferant der Französischen Ski-Alpin-Mannschaft, mit der eine sehr gute Zusammenarbeit besteht. Seit einigen Jahren unterstützen wir auch die Nationalmannschaft von Liechtenstein und kleiden Tina Weirather ein.
Und weil Skifahren ein wunderbarer Sport ist, der sich ständig weiterentwickelt, arbeiten wir auch mit jungen Freeskiern zusammen und befassen uns mit neuen, begeisternden Disziplinen. So sponsern wir zum Beispiel die französische Skicross-Nationalmannschaft und zahlreiche junge Athleten, wie Luca Tribondeau und Richard Amaker.
Einer so einfachen wie erfolgreichen Intuition entsprang im Jahr 2009 die Linie Colmar Originals, die das Vintage-Logo wiederaufnimmt und den Stil, den Schnitt und die Stimmung unserer historischen Produkte auf zeitgemäße Art neu interpretiert. Dank dieser Linie konnten wir das Angebot um ein Lifestyle-Produkt erweitern, das die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit auf sich zieht. Bis zu den 1980er Jahren Geborene erinnern sich vor allem wegen unserer technischen Skibekleidung an uns, die neuen Generationen kennen uns eher aufgrund der Daunenjacken mit dem roten Kreis, dem ursprünglichen, bis 1985 verwendeten Logo des Unternehmens. Der Erfolg und die Evolution von Colmar Originals im Laufe der Zeit haben zur Entwicklung einer umfassenden Kollektion geführt, die die beliebte Daunenjacke mit Produkten ergänzt, die eine komplette Garderobe im Colmar-Look ermöglichen. Colmar Originals ist eine urbane, trendige, sportlich geprägte Lifestyle-Linie. Die Wurzeln und die positiven Werte des Sports werden nicht vernachlässigt – ganz im Gegenteil entstammen Linienführung, Materialien und Passform der DNA und der fast hundertjährigen Geschichte von Colmar.

Heute haben ich, meine Schwester Laura und meine Cousins Giulio und Carlo (Söhne von Angelo) das Firmenruder in der Hand. Außerdem ist seit einigen Jahren auch mein Sohn Stefano in das Unternehmen mit eingestiegen, sozusagen als erster Vertreter der vierten Generation. Wenn Sie die Geduld hatten, unsere Geschichte bis hierher zu lesen, werden Sie verstehen, dass unser Schicksal untrennbar mit dem Sport verknüpft ist. Wir betreiben nach wie vor Forschung und Entwicklung, nutzen noch immer den Windkanal, um Gewebe zu testen und hören auf die Athleten, um ihnen eine möglichst leistungsfähige Kleidung anbieten zu können.
Deshalb liegen die Herausforderungen der nächsten Jahre darin, weiterhin qualitativ hochwertige Sportbekleidung herzustellen und auch einige neue Sportarten und Sportler, vielleicht auch durch Zufall, in die große Colmar-Familie aufzunehmen.

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